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Warum gute Keywords nicht immer zum Verkauf des Buchs führen

2 Beispiele, warum Keywords nicht immer zum Verkauf deines Buchs führen

Im Beitrag zu 3 guten und 3 schlechten Keyword-Typen zeige ich, wie du gute Keywords findest. Doch immer wieder sehe ich in den Coachings und Workshops, dass Selbstverleger das Thema Keywords missverstehen.

Was sehe ich? Einen Denkfehler, der vor allem Romanautoren betrifft. Die suchenden Leser kennen den Inhalt deines Romans nicht. Sie suchen deswegen bei Romanen nie nach Themen, sondern eher nach Genres, Handlungsorten, Charakteren oder Eigenschaften des Romans. Doch viele Autoren nutzen themenbezogene Keywords. Und damit erreichen sie eher die Leser, die nach Sachbüchern suchen.

Bei Sachbuchautoren sieht es oft so aus, dass sie zu weite Begriffe nehmen. Diese beschreiben den Inhalt ihres Buches noch nicht treffend genug. Sie landen im Meer von anderen Büchen und könnten ihr Thema noch mehr eingrenzen, um die richtigen Leser anzuziehen.


Wie findet man gute Keywords für Bücher?

Sehen wir uns zwei Beispiele an: eine Romanautorin und einen Sachbuchautor. - Wenn du der Autor hinter den beiden Schreibern wärst, welche Keywords würdest du für deine Bücher ersetzen? Durch welche?

Bei Romanen können gerade noch allgemeine Konflikte (Dreiecksbeziehung,...), Handlungsorte (Irland,....), Charaktere (Cowboy,...) oder Schreibstil (humorvoll) funktionieren. Bei Sachbüchern funktionieren spezifische und genaue Beschreibungen gut.

Damit hätten wir die Sache mit den Keywords geklärt. ;)

Aber weißt du, was viele Autoren nicht bedenken? Auch die, die gute Keywords wie in Beispiel zwei heraussuchen.

Keywords sind längst nicht alles.

Stelle es dir wie in einer größeren Buchhandlung vor. - Der Leser geht in die Buchhandlung und fragt nach einem Begriff. Der Verkäufer empfiehlt ihm ein Buch.

Leser: “Ich suche einen Liebesroman, der in Irland spielt (Keyword “Liebesroman in Irland”).”

Verkäufer: “Wir führen bei uns über 20.000 Liebesromane, die in Irland spielen. Sehen sie mal dort drüben nach.”

Der Leser marschiert zum riesigen Bücherregal.

  • Im Meer der 20.000 Liebesromane fallen ihm einige Cover ins Auge. Sie drücken etwas “Irisches” aus.

  • Er greift zu einem dieser Bücher, das ins Auge springt. Im Klappentext liest er, dass der Schauplatz in Irland ist.

  • Der Klappentext ist gut geschrieben und stellt den Plot und die Figuren vor. Er schließt mit einem Ende, das neugierig macht.

  • Weil der Preis etwas hoch ist, greift der Leser zu einem anderen Buch. Das Cover ist weniger stimmig als das erste Buch, aber was soll's?

  • Im Klappentext des zweiten Buchs kann der Leser nicht erkennen, dass der Schauplatz in Irland ist. Er bekommt kein Gefühl für die Handlung und die Charaktere.

  • Er legt dieses Buch wieder weg und kauft das erste Buch.

Genau so wie in der Buchhandlung ist das auch bei Amazon oder anderen Selfpublishing-Anbietern so. Ein Keyword führt deinen Leser nur mal zu deinem Buch. Wenn die Kette im Verkaufsprozess irgendwo hakt (schlechtes Buchcover, nichtssagender Klappentext), ist die Keyword-Suche für die Katz.

Sehen wir uns das an zwei Beispielen an: In welchem Schritt hakt es?

Die einzigen Bücher, die die Verkaufskette bedienen sind Romanautor 2 und Sachbuchautor 2. Bei Romanautor 1 ist ein sachlicher Klappentext für einen lustigen Liebesroman nicht passend/stimmig. Bei Sachbuchautor 1 überzeugen das Buchcover und der Klappentext nicht.

Fazit zu den Keywords für dein Buch

Es geht nicht um das einzelne Keyword, sondern um eine Kette im Kaufprozess. Genauso wie wenn der Leser in eine Buchhandlung kommt und nach einem Buch fragt. Er sieht es sich an und trifft dann die Kaufentscheidung. Wenn alles stimmig ist, kauft er.

Warum klappt es bei einigen Autoren nicht, die Leserinteressen mit dem Buch zu matchen?

  • Sie überlegen falsche Suchbegriffe (lies den Beitrag zu den 3 guten und 3 schlechten Keyword-Typen).

  • Sie setzen das Buch in zu weite Keywords mit zu vielen Mitbewerbern.

  • Ihr Cover ist nicht ansprechend/drückt das Versprechen nicht aus.

  • Ihr Klappentext ist bei Romanen langatmig, beschreibt die Story nicht, lässt einen wichtigen Handlungsort oder wichtige Eigenschaften der Charaktere des Buchs/Schreibstils aus. Bei Sachbüchern zeigt er keine Inhalte oder Lösungen auf, die der Leser mit dem Sachbuch möchte.

Stelle es dir wie in einer Buchhandlung vor, in die der Leser kommt und dein Buch suchen würde.

Alles klar? - Dann sollte das ab jetzt auch super gut bei deinen Keywords, Buchcovern und Klappentexten funktionieren. ;)