Verbrennst du unnötig Geld, wenn du bezahlte Buchwerbung nutzt?

Welche Buchwerbung macht Sinn?

Vor kurzem habe ich im Autoren-Club mit einer Hybrid-Autorin über Werbemöglichkeiten für Bücher gesprochen und viele Fragen bekommen. Mit diesem Beitrag möchte ich ins Thema Buchwerbung mehr Klarheit bringen und einen besseren Überblick geben. Denn mit mehr Wissen können Selbstverleger, Hybrid- und Verlagsautoren ihre Bücher über Werbung kostensparender vermarkten.

Die wichtigste Frage zum Einstieg:

Wenn du bei Buchwerbung zwischen Anbietern entscheiden kannst, die dir

  • A. keine Ergebnisse zu deinem ausgegebenen Geld geben oder die dir

  • B. alle Ergebnisse zu deinem ausgegebenen Geld geben

auf welchen Anbieter würdest du setzen: A oder B?

Die Autorin wollte das Geld für die Werbung in ein Buch stecken, das nicht ihr bestlaufendes ist. Sie hatte schon Werbung auf einer Dealseite geschaltet, war aber nicht damit zufrieden. Denn sie erhielt von dem Anbieter nicht die Ergebnisse zu ihren Ausgaben und konnte diese in ihren eigenen Programmen ebenfalls nicht messen. (Bei so etwas werde ich hellhörig und genau das hat mich zu diesem Beitrag inspiriert. Wenn ich schon Geld wo rein stecke, möchte ich doch wissen, was dabei herauskommt - oder nicht?) Deshalb schwankte sie hin und her, ob sie nun mit Social Media- oder Amazon-Werbung weitermachen sollte. Bei der Instagram-Werbung hatte sie die Werbung bisher immer über den blauen „Jetzt bewerben“-Button geschaltet und sich den Werbeanzeigenmanager von Meta noch nicht genauer angesehen.

Die Situation dieser Hybrid-Autorin ist eine typische Situation, die ich oft höre, wenn es ums Thema Buchwerbung geht.

Starten wir mal mit den unterschiedlichen Werbemöglichkeiten, die Buchautoren in der Buchwerbung häufig nutzen – und wie sie funktionieren.

Die häufigsten Werbe-Möglichkeiten für Bücher und die Unterschiede:

Nehmen wir nun mal an, dass du 100 Euro für Buchwerbung zur Verfügung hast. Was erreichst du mit diesem Betrag?

Weitere Punkte, die ich hier noch ansprechen möchte

Interessant bei dem Thema ist, dass viele Autoren keinen eigenen Newsletter haben – weil sie nicht an dieses Marketing-Tool glauben oder es sich nicht aufbauen wollen. Gleichzeitig kaufen sie sich in die Newsletter von Dealseiten ein, wo sie nicht genau die Leser ihres Genres oder Themas erreichen, sondern eine buntzusammengewürfelte Leser-Community, die sich dort Informationen zu Krimis, Liebesromanen, Phantasy, Sachbüchern, Fachbüchern,... holt.

Psychologisch gesehen finde ich außerdem interessant, dass Autoren das Geld für die Dealseiten-Pakete zwischen 30 bis 300 Euro ohne mit den Wimpern zu zucken in die Hand nehmen und damit Werbung schalten, über die sie keine genauen Ergebnisse bekommen und eine allgemeine Lesergruppe erreichen. Doch dann überlegen genau dieselben Autoren bei Amazon- und Social Media-Werbung lange, ob sie nun 5 Euro am Tag oder mehr in eine automatische Anzeige (Amazon) oder 20 Euro in den blauen „Jetzt bewerben“-Button für mehr Likes oder Interaktionen (Facebook und Instagram) stecken.

Manche Dealseiten bieten den Autoren auch an, dass sie die Werbung neben der Platzierung auf ihren Websites oder in ihren Newslettern auch in ihren Social Media-Profilen ausspielen. Hier ist dann oft die Rede davon, dass die Zahl der Facebook- oder Instagram-Follower bei über 10.000 liegt. Sieht man sich die Social Media-Profile der Anbieter näher an, stimmen die angesprochenen Follower-Zahlen zwar. Aber von über 10.000 Followern liken oder kommentieren nicht mal 10 Follower regelmäßig die Beiträge. Einem Influencer, der mit so einem Profil einen ähnlichen Deal anbietet, würde wohl kaum ein Autor sein Geld geben.

Wenn ich mit Autoren Amazon-Werbung schalte, beobachten wir oft, dass der Preis des Buchs (und selbst bei Romanen und Ebooks) bis zu einem gewissen Betrag keinen Unterschied für die Anzahl der Bestellungen macht. (Der Preis ist auch nie der einzige Grund, warum Leser Romane kaufen. Es ist immer ein Zusammenspiel aus Cover, Klappentext, Preis und vielleicht noch Rezensionen.) Doch die meisten Dealseiten bitten die Autoren, die dort Werbung schalten möchten, um gratis Bücher oder stark verbilligte Bücher.

Viele Autoren haben auch tolle Buchtrailer (Roman- und Sachbuch-Autoren) oder Videos zu sich selbst (Experten-Bereich) oder Audiobooks. Diese sind beinahe wie geschaffen dafür, sich mit einem ansprechenden Instagram- oder Facebook-Profil, das schon einige Beiträge hat, über Instagram- und Facebook-Werbung neue Leser zu holen. :)

Mein Fazit und mein Tipp an dich

Dass diese Dealseiten und ihre Services existieren, zeigt für mich, wie wenig sich Autoren selbst mit den genaueren (und besseren) Werbemöglichkeiten beschäftigen. Der Gedanke scheint zu sein: Je weniger Arbeit für mich, desto besser. Vielleicht werden deshalb gerne die Paket-Preise gezahlt.

Die Frage an die Dealseiten sollte also nicht sein:

  • Welche Werbung kann ich schalten?

  • Sondern: Welche Berichte bekomme ich, wenn ich Ihnen Geld für die Werbung gebe?

Da mir eine Roman-Autorin auf Instagram gesagt hatte, dass manche Dealseiten auf Anfrage auch einige Ergebnisse zur Verfügung stellen, habe ich bei den verschiedenen Anbietern näher nachgefragt. Das hier kam bisher zurück.

Dieser Anbieter hat geantwortet, welche Besucher er auf seiner Website hat und geschrieben: “Sie bekommen von uns die Klickzahlen im Newsletter und die Verkaufszahlen bei Amazon.” (Welcher Autor und Experte hat so weitgefasste Leser- und Kunden-Gruppen?)

Extra-Tipps: Wann solltest du kein Geld für Werbung ausgeben?

Hier eine unvollständige Liste, wann und von welcher Buchwerbung ich abrate:

  • Wenn du für dein Buch noch nicht regelmäßig Leser findest, ohne dass du Werbung schaltest. Diesen Satz habe ich auf vielen Blog-Beiträgen geschrieben und sage ihn in jedem Training. Wenn du dein Buch ohne Werbung nicht verkaufst, funktioniert etwas am Produkt nicht. Ein verbesserungswürdiges Produkt verkauft sich auch mit Werbung nicht besser.

  • Wenn du ein gutlaufendes und schlechtlaufendes Buch hast und das Geld für die Werbung in das schlechtlaufende stecken möchtest. Stecke dein Geld lieber in ein Buch, für das du schon regelmäßig Bestellungen hast.

  • Wenn du nur ein Buch und keine weiteren Angebote hast, wie andere Bücher (Roman-Autor) oder Kurse, Coachings,... (Sachbuch-Autor). Denn Werbung ist immer eine Möglichkeit, einen Leser oder Kunden in deine Sphäre zu bringen, damit er sich für dein nächstes Buch oder Angebot interessiert.

  • Wenn du alle drei Werbearten gleichzeitig nutzt. Setze zwischen Amazon- und Social Medai-Werbung auf den Weg, der in deiner Situation am meisten Sinn macht.

  • Wenn du Social Media-Werbung nutzt, ohne dass du einige interessante Beiträge im Profil hast. Beiträge zu deinem Buch und dir steigern das Vertrauen in dich und damit den Erfolg deiner Werbung.

Wie unterstütze ich dich bei diesen Themen?

Zu Werbung biete ich einmal pro Quartal Live-Workshops zu Amazon Werbung an. Hier findest du die nächsten Termine der Live-Workshops.

Zu Social Media-Werbung gibt es auf meinem Blog unter “Social Media-Marketing” einige hilfreiche Beiträge. Zu diesem Thema kannst du dir auch jeden Dienstag Tipps im Autoren-Club holen.

Für den Aufbau von Newslettern biete ich ein Selbstlern-Videotutorial an, das du mit jedem Newsletter-Programm nutzen kannst.