Autoren verklagen Meta wegen Urheberrechtsverletzungen - 5 alternative Social Media-Seiten für Buchautoren

Warum steht Meta für Buchautoren unter Kritik und was sollten wir machen?

Der Spiegel berichtete im März 2025, dass Meta raubkopierte Bücher und Artikel zum Training seiner KI-Systeme nutzt. Aus einem Gerichtsverfahren gegen Meta in den USA geht hervor, dass bis 2023 fast 200000 Bücher zum Training der KI-Systeme genutzt hat. Darunter auch einige deutschsprachige Autoren und Bücher.

Französische Verleger und Autoren haben im März 2025 eine Klage gegen die Verwendung ihrer Büchern für die Entwicklung von KI gegen Meta eingereicht. Das Ziel dieser Klage ist, Kreative zu schützen und gerechte Entlohnung zu bekommen. In der Klage wurde von "wirtschaftlichem Parasitismus" gesprochen.

Dem KI-Training kann man noch immer widersprechen. Der Widerspruch muss für jedes Social Media-Konto einzeln gemacht werden und wirkt ab dem Moment, ab dem er eingegangen ist. Hat Meta bis dahin Daten genutzt, lässt sich das nicht mehr rückgängig machen.

Außerdem hat Human Rights Watch seit Ende 2023 berichtet, dass Meta auf Instagram und Facebook Posts zu politischen Meinungen wie Pro-Palästina weniger angezeigt oder komplett gelöscht hat.

5 alternative Social Media-Apps

Die vorgestellten Apps sindLinkedIn, TikTok, Upscrolled, BlueSky und Mastodon.

LinkedIn

LinkedIn wurde 2002 in den USA gegründet und die Social Media-Seite hat in Deutschland ca. 12 Million Nutzer (Stand Juli 2025). Das Unternehmen gehört zu Microsoft.

Vorteile: LinkedIn ist eine bekannte Social Media-Seite und erlaubt viele Content-Formate (Texte, Bilder, Videos, Lives, Artikel). Besonders sticht sie hervor, weil sie in der Mobilversion auch Stories erlaubt.

Nachteile: Hier sind weniger Belletristik-Autoren als Sachbuch-Autoren vertreten.

TikTok

TikTok wurde 2016 in China gegründet und die Social Media-Seite hat in Deutschland ca. 21 Million Nutzer (Stand Juli 2025).

Vorteile: Die Social Media-Seite hat in Deutschland große Reichweite und da sie nur Video-Content erlaubt, können die Leser die Autoren hautnah erleben. Sie erlaubt auch Stories, die 24 Stunden online bleiben.

Nachteile: Regelmäßigen Video-Content zu erstellen ist ein zeitlicher Aufwand und die Seite wurde von der Irischen Datenschutzbehörde verklagt, weil aufgedeckt wurde, dass Nutzerdaten europäischer User auf chinesischen Servern gespeichert wurden und damit nicht DSGVO-konform waren.

Upscrolled

Upscrolled wurde im Juni 2025 in Australien gegründet.

Vorteile: Diese Social Media-Seite erlaubt viele Content-Formate (Texte, Bilder, Videos, Stories). Besonders sticht sie hervor, weil sie auch Stories erlaubt.

Nachteile: Upscrolled ist eine junge Social Media-Seite, die wohl noch Zeit braucht, bis sie mehr Verbreitung und mehr Nutzer findet. Sie sagt, dass sie keine Posts zensuriert oder ShadowBans durchführt.

BlueSky

BlueSky gibt es mehr oder weniger schon seit 2019 und die Social Media-Seite hat in Deutschland fast 1 Million Nutzer (Stand Juli 2025).

Vorteile: BlueSky wurde vom ehemaligen Geschäftsführer Twitters gegründet und erlaubt viele Content-Formate (Texte, Bilder, Videos) sowie auch Stories.

Nachteile: Der Plattform wurde vorgeworfen, dass sie von israelischen Investoren finanziert wird und für manche Menschen ist sie daher keine Option.

Mastodon

Mastdodon wurde 2016 in Berlin gegründet und die Social Media-Seite hat ca. 1 Million Nutzer (Stand Juli 2025).

Vorteile: Diese Social Media-Seite erlaubt verschiedene Content-Formate (Texte, Bilder, Videos), aber keine Stories.

Nachteile: Der Plattform wurde in Beiträgen vorgeworfen, politische Meinungen einzuschränken.

Wie würdest du dich in Zukunft entscheiden?

1. Eine Social Media-Seite für das Buchmarketing nehmen, die viele Nutzer hat, aber das Urheberrecht der Autoren nicht respektiert und sie bei Verwendung der Texte nicht dafür bezahlt und weiters Posts einschränkt oder zensuriert, die nicht zur Ausrichtung passen.

2. Eine Social Media-Seite für das Buchmarketing nehmen, die wenig Nutzer hat, aber wo es keine solche Berichte oder Klagen gegen das Unternehmen gibt und die Posts nicht einschränkt oder nur teilweise einschränkt?

Ich denke, dass diese Fragen immer wichtiger werden.

Was können wir als Buchcommunity tun?

1. Wenn du ein Social Media-Profil bei Instagram, Facebook oder Threads hast, kannst du dem KI-Training durch Meta widersprechen

Dieser Widerspruch muss für jedes Social Media-Konto einzeln gemacht werden und wirkt ab dem Moment, ab dem er eingegangen ist. Hat Meta bis dahin Daten genutzt, lässt sich das nicht mehr rückgängig machen.

Deutsche Verbraucherzentralen erklären das notwendige Vorgehen Schritt für Schritt.

2. Als Autor die Interessensvertretungen im DACH-Raum unterstützen

Insgesamt denke ich, dass es die Aktionen aller Autoren bei Interessensvertretungen für Autoren und bei Politikern braucht, um das Thema zu regulieren. Im deutschsprachigen Raum gibt es auch das Netzwerk Autorenrechte, das die Interessen von ca 16000 Autoren aus 15 Verbänden gegenüber der Politik vertritt. Manchmal werden offene Briefe geschrieben, die die Autoren mitzeichnen können, um ihnen so mehr Gewicht zu geben.