Die 5 größten Fehler im Social Media Marketing

Ist Social Media-Marketing die beste Möglichkeit, um Bücher zu vermarkten?

Über Social Media-Seiten neue Leser erreichen - das funktioniert gut mit einem Rezept aus Wunschleser - Branding - Inhalten für die Wunschleser - Nutzung der Formate des Kanals - Communityaufbau.

Sehen wir uns in diesem Beitrag die 5 größten Fehler an, die man als Außenstehender oftmals bei Autorenprofilen auf Social Media-Seiten bemerkt. Damit meine ich nicht nur Instagram, sondern auch andere Seiten wie Facebook oder Pinterest. ;)

1. Sich an mehrere Zielgruppen richten

Manche Autoren richten sich mit einem Social Media-Profil an Autoren, Leser, Blogger, Bekannte und Freunde gleichzeitig .

Woran sieht man das als Außenstehender?

Abwechselnd veröffentlichen sie private, persönliche und berufliche Inhalte. Es gibt Posts und Pins zu ihrem Buch, zu Autorenchallenges, zum Weltgeschehen, zum Job und Arbeitsalltag, zum Partner- oder Familienleben, zu Veranstaltungen, Inhalte für Blogger,... Mittendrin bekommt man plötzlich mit, dass gerade ein neues Buch erschienen ist – und man hat neben all den anderen Beiträgen wenig zu diesem Buch gesehen oder gehört.

Jeder Autor hat eine Haupt-Zielgruppe. Ich denke, dass wir alle schon vor dem Schreiben wissen, für wen wir unser Buch eigentlich schreiben. Daneben mag es noch zusätzliche Menschen geben, für die das Buch interessant sein könnte. Beispielsweise lesen Krimiliebhaber auch Thriller, empfehlen Blogger das Buch weiter und lesen andere Autoren Bücher in diesem Genre/zu diesem Thema.

Die primäre Zielgruppe sind jedoch die Leser, denn sie kaufen das Buch. Wenn das Ziel ist, das Buch zu verkaufen, richte ich meine Inhalte am besten auf die Leser aus.

Am besten erstellst du dir von diesem Wunschleser, den du schon beim Schreiben im Kopf hattest, ein genaues Profil:

  • Wer sind diese Menschen, an die ich mein Buch vermarkten möchte?

  • Was muss ich ihnen zeigen/sagen/präsentieren, um bei ihnen Interesse für meine Bücher und mich auszulösen?

Über ein Brainstorming kommst du sicher schnell auf Inhalte, die deine Zielgruppe ansprechen.

Stelle es dir wie auf einer Krimi-Party vor: Wenn ich als Krimiautor die Gäste mit Bewertungen zur Corona-Situation, meinem letzten Essen mit der Familie, dem schönen Waldspaziergang und der aktuellen Politik beschalle, können sie kein Interesse für mich als Autor oder meine Bücher entwickeln.

Habe ich die Hauptthemen gefunden, lassen sie sich in Kategorien herunterbrechen. Und diese kannst du je nach Social Media-Seite nutzen: Entweder tageweise unterschiedliche Kategorien bedienen oder die verschiedenen Formate der einzelnen Kanäle nutzen. Einige Ideen:

  • Facebook/Instagram/Twitter/LinkedIn: thematische Tage

  • Pinterest: verschiedene Pinnwände

  • aktuelles Buch: in der Kurzvorstellung/im Header

  • Events und Lesungen: Video- und Live-Formate

Damit schaffst du für deine Haupt-Zielgruppe, deine Leser, Inhalte, die sie auf einen Blick zuordnen können: Das ist das Profil eines Buchautors, in dem Genre/Thema, das ich lesen möchte und ich erhalte hier interessante Inhalte zu ihm/seiner Arbeit.

Nicht alle Fans sehen sich jeden Tag alle neuen Beiträge an. Deswegen ist es wichtig, Inhalte zu wiederholen: Besser zu oft als zu wenig. Neue Besucher nehmen auf einem Profil ohne Wiederholung oftmals keinen roten Faden wahr und erkennen bei anderen nicht, dass es sich um die von Buchautoren handelt. Gleichzeitig entscheiden neue Leser innerhalb weniger Sekunden, ob sie dem Profil folgen oder nicht. Wenn es auf einen Blick “zieht”, gewinnst du einen neuen Abonnenten und uU einen Käufer und Fan für deine Bücher.

2. Kein wiedererkennbares Branding überlegen und/oder nicht seitenübergreifend nutzen

Diese Woche habe ich mir auf Instagram und Pinterest angesehen, wie viele Beiträge es zu beliebten Stichwörtern wie “Krimiautor” gibt. Bei Instagram sind es mehr als 1.600 und bei Pinterest sehe ich, dass es einige Pins und Pinnwände gibt.

Es gibt jedoch unter “Krimiautor” nur wenige Beiträge, die im Meer der Posts und Pins auf einen Blick auffallen: Sie verwenden bestimmte Farben, Filter, Elemente und andere Dinge, die sie von den anderen abheben.

Branding umfasst alles, was den Auftritt des Autors ausmacht: Sprachstil, Anredeform, Claim/Versprechen, Farben, Filter, Fotos, Bildaufbau, Logos,…

Interessant ist beim Branding immer die Reise und Perspektive deiner Leser: Deine Leser finden auf verschiedenen Wegen zu deinen Social Media-Profilen. Vielleicht kommen sie über die Verlagsseite oder die Buchseite beim Selfpublishing-Anbieter zu deinem Profil. Oder über deine Autorenseite. Oder über eine direkte Suche bei dem Social Media-Kanal. Oder über einen Post, den sie bei einem anderen Nutzer sehen (Autoren, Blogger).

Gebrandete Autorenprofile stechen heraus. Ohne es vielleicht in Worte fassen zu können spüren wir, dass hinter den gebrandenen Profilen eine rote Linie steckt. Das wirkt positiv auf uns und löst in uns den Wunsch zum Hinklicken und Entdecken aus.

Wenn der Leser den Autor auf Kanal 1 entdeckt, hat er für alle anderen Seiten eine Erwartung: Er setzt voraus, dass der Auftritt auf den anderen Kanälen ähnlich aussieht. Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum Social Media-Ads nicht immer greifen: Die Inhalte der Werbung sind anders als der restliche Auftritt des Autors (Texte, Bilder, Logos, Farben, Audio- oder Video-Inhalte). Der Leser kommt über die Werbung auf das Profil und sieht etwas ganz anderes, als er erwartet hat. Wer sein Branding seitenübergreifen nutzt, schafft Wiedererkennbarkeit und Einheitlichkeit und bleibt den Lesern besser in Erinnerung.

3. Verschiedene Genres oder Angebote in einem Profil vermarkten wollen

Einige Autoren schreiben in mehr als einem Genre und lieben das. Andre bieten neben ihren Büchern auch noch Leistungen wie Korrektorat, Buchcover-Design oder andere Services an.

Wenn die Genres oder Themen ähnlich sind, kann es bei Romanen Sinn machen, sie unter einem Profil zusammenzufassen. Wer aber gleichzeitig Krimis und Kindergeschichten oder Liebesromane und Dystopien schreibt, sollte sich besser zwei Profile aufbauen. Denn sonst sind Leser beider Genres enttäuscht, dass ihre Erwartungen nicht erfüllt werden. Gerade weil jedes Buchgenre anders aussieht, wird es bei den visuelleren Seite wie Instagram und Pinterest eine Herausforderung, unter einem Profil die richtige Stimmung zu finden.

Manche Selbstständige veröffentlichen in ihrem Fachbereich ein Sach- oder Fachbuch. Bei Selbstständigen mit Sach- oder Fachbuch kann ihr Buch bei Social Media eine Rolle spielen: Es gehört thematisch zum gleichen Angebot und bricht nicht mit dem Versprechen an die Leser, das hinter dem Branding steht. Hier solltest du überlegen, wie (oft) du Inhalte zum Buch ins Profil aufnimmst. Bewährt haben sich FAQs, die über die Antworten auf das Buch aufmerksam machen oder Themen des Buchs über einen längeren Zeitraum aufgreifen.

4. Die Möglichkeiten des Kanals nicht ausschöpfen

Alle Social Media-Kanäle bieten für die Beiträge verschiedene Formate: Texte, Bilder, Audios und Videos. Bei manchen sind sogar Live-Videos möglich. Es hat einen guten Grund, warum wir diese Möglichkeiten mittlerweile auf allen Seiten nutzen können.

Daneben gibt es verschiedene Leser-Typen: die Leser, die Zuhörer und die Zuseher.

Auf einer Engagement-Skala lässt sich sehen, dass Videos unmittelbarere Nähe und höheres Vertrauen schaffen als andere Formate: Wenn die Leser den Autor auf Video sehen und hören, schafft das eine viel unmittelbarere Dimension als nur von ihm zu lesen oder ihn auf einem Foto zu sehen. Sie erleben und spüren den Mensch hinter dem Social Media-Profil in all seinen Facetten.

Sieh dir deswegen für die Seiten deiner Wahl an, welche Formate sie bieten. Überlege dir einen Plan, wie du regelmäßige Video-Inhalte aufnimmst. Videos schaffen in der digitalen Welt mehr Vertrauen und Nähe und sie helfen dir bei der Vermarktung deiner Bücher und beim Aufbau deiner Community.

5. Den Community-Aufbau außen vor lassen

Auf Social Media-Seiten wollen wir “social” sein. Das kann man sich wie auf einer Autoren-Leser-Party vorstellen:

  • Wie wissen wir Bescheid, wer in unsere Community möchte? Lassen wir jeden Nutzer rein oder wählen wir aus, wen wir aufnehmen?

  • Was machen wir, wenn ein neuer Follower hinzukommt? Ignorieren oder begrüßen?

  • Was tun wir mit unseren Superfans, die jeden unserer Beiträge kommentieren, liken oder teilen?

  • Wie tauschen wir uns mit unserer Community aus? Sind wir Ego-Profile oder Profile, die zurückkommentieren? Schaffen wir für unsere Community Mitmachaktionen, die für sie interessant sind oder machen wir an Autorenchallenges mit?

  • Wie oft sehen wir uns an, welche Beiträge unsere Community am meisten mag? Wollen wir das wissen oder lieber auf gut Glück weiter posten?

  • Wie nutzen wir unsere Netzwerke, um unsere Community über unsere Kontakte auszubauen? Suchen wir uns von uns aus interessante neue Kontakte oder lassen die anderen zu uns kommen?

Jeder von uns freut sich, wenn die Menschen, denen wir folgen, uns etwas zurück geben.Selbst über einen Like. ;) Weil es so viele Nutzer nicht machen, fallen die Nutzer auf, die es machen. Je mehr du dich mit deiner Community austauschst, desto mehr wirst du auch von ihr zurückbekommen.

(Die einzige Seite, bei der dieses Thema weniger wichtig ist, ist Pinterest. Doch auch hier lassen sich über Gruppenboards, Tribes und neue Follower mehr Leser erreichen.)

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