Die 5 krassesten Tipps für Rezensionen

Rezensionsarbeit - das meistverhasste Thema

Ich kenne viele Autoren, die es hassen, ihre Klappentexte zu schreiben.

Aber ich kenne noch viel mehr Autoren, die die Arbeit mit Rezensionen bis aufs Blut hassen.

Gerade weil Rezensions-Arbeit so ein verhasstes Thema ist, sind abwegige Tipps im Umlauf. Die von manchen Autoren auch gerne aufgegriffen werden.

Warum sind Rezensionen Arbeit?

Die meisten Leser kaufen das Buch und lesen es. Und sie kaufen dann das nächste Buch ohne irgendetwas mit deinem Buch zu machen. Egal, ob sie es gut oder schlecht finden oder ihm gleichgültig gegenüber stehen - sie hinterlassen keine Rezensionen.

Fakt ist, dass Leser allgemein gesagt keine Rezensionen hinterlassen. Tendenziell hinterlassen Menschen eher dann Feedback, wenn sie mit etwas unzufrieden oder enttäuscht sind.

Und genau aus diesen Gründen müssen wir als Autoren proaktiv etwas tun, um an Rezensionen zu kommen und mit unserem Netzwerk und unseren Lesern arbeiten.

Die abwegigen Tipps scheinen eine schnelle Lösung zu sein. Doch soll man sie deswegen einfach übernehmen?

Welche Tipps sind im Umlauf und warum sind sie schlecht?

1. Rezensionen bei Agenturen oder Freelancer-Seiten einkaufen

Macht "niemand", tun aber viele. Warum eigentlich?

Nur weil es ein Angebot gibt, muss es kein guter Weg oder keine gute Lösung sein. Und nur weil es viele machen, muss es nicht korrekt sein.

Wie würdest du dich fühlen, wenn einer deiner Leser, ein befreundeter Autor oder deine Kontakte aus der Buchbranche draufkommen, dass du Rezensionen einkaufst? Das wäre wahrscheinlich ziemlich peinlich und spricht sich auch schnell herum.

Zugekaufte Rezensionen machen dein Buch oder dein Marketing nicht besser. Du musst regelmäßig Geld in den Zukauf von Rezensionen stecken, weil Leser dein Buch nicht von selbst aus rezensieren.

Nutze alle deine Kanäle, bringe gute Inhalte und fordere deine Leser zu Rezensionen auf.

2. Rezensionen mit anderen Selfpublishern tauschen

Wer schon länger in der Buchbranche unterwegs ist, weiß, dass diese Praktik in einigen Selbstverleger-Gruppen Gang und Gäbe ist. Manche Gruppen auf Facebook heißen auch so. Das Prinzip lautet: "Hilfst du mir, helfe ich dir."

Vielleicht etwas akzeptabler als No-Go 1, aber immer noch ein No-Go.

Außerdem schießt du dir damit auf zweifache Weise ins eigene Bein: Wenn du kein gutes Buch oder kein gutes Marketing hast, musst du immer um Rezensions-Tausch bitten. Bei manchen Selbstverleger-Anbieterseiten hat der Algorithmus heraus, wer das Buch nicht gekauft, nur kurz gelesen hat und trotzdem eine Rezension setzt und zeigt das Buch weniger oft in den Suchergebnissen an.

Erstelle dir ein gutes Konzept, um langfristig selbst an Rezensionen zu kommen.

3. Familienmitglieder und Bekannte anhauen

Für den Anfang ist dieser dritte Weg möglicherweise der akzeptabelste Plan. Ein Buch sollte für den Start zwei bis drei Rezensionen haben. Wenn diese am Anfang von Familienmitgliedern oder Bekannten kommen, macht es keinen Unerschied.

Genau so wie bei Punkt 1 und 2 musst du jedoch mit dieser Herangehensweise langfristig immer wieder Bekannte auftreiben, die sich deines Buchs erbarmen. Ob dir dein Gegenüber diesen Gefallen immer tut, bezweifle ich. Und wie es auf Freunde oder Bekannte wirkt, das regelmäßig zu tun, müsstest du dir auch überlegen.

Wie bei Punkt 1 und 2 riecht man es als Leser zwischen den Zeilen, wenn eine Rezension von jemandem kommt, der das Buch nicht gelesen hat. Warum? Diese Rezensionen sind meistens viel länger als andere, überschlagen sich mit Lob und Superlativen oder verwenden nichtssagende Floskeln.

4. Partner mit Geschenken überhäufen

Gibt es tatsächlich Blogger oder Kooperations-Partner, die besser über ein Buch schreiben, wenn sie tolle Geschenke wie Bücherboxen mit teuren Inhalten oder Gutscheine mit hohen Beträgen bekommen?

Wenn die Seite oder der Kanal nur tolle Bewertungen haben, fühlt man das als Leser und weiß es spätestens beim Lesen des Buchs. Als Autor hat man zwar die tolle Rezensionen, aber die echten Leser werden das Buch kritischer unter die Lupe nehmen.

Suche dir lieber Partner heraus, die ehrliches Feedback geben. Daraus lernst du mehr und auf Leser wirkt das authentischer. Selbst eine kritische Rezension bringt mehr als 50 Rezensionen, die 5 Sterne haben.

5. Bücher anderer Autoren schlecht bewerden

Warum tut man das? - Um die Bücher von anderen Autoren auszuhebeln?

Wenn deine Mitbewerber etwas besser als du können, hat das einen guten Grund. Du kannst dich entscheiden, von ihnen zu lernen.

Richte den Blick auf dich und verbessere dein Online-Marketing. Damit schonst du deine Energien und arbeitest an deinem eigenen Erfolg.

Was du stattdessen tun solltest, um regelmäßig an Rezensionen zu kommen

  • Bitte deine Testleser um Rezensionen, wenn du gerade startest. Erkläre, was du von ihnen brauchst.

  • Stelle das ins Vorwort deines Ebooks und nimm es auch ins Taschenbuch auf.

  • Setze die Aufforderung auf deine Buchseite.

  • Weise in deinem Newsletter darauf hin.

  • Veröffentliche gute Rezensionen mit Vornamen des Rezensenten auf deinen Kanälen und fordere neue Leser dazu auf.

  • Bitte Leser, die du persönlich kennst, um Audios und Videos und zeige sie online. Sie wirken stärker.

  • Recherchiere Blogger gut, schreibe sie mit einer Video-Botschaft an und baue dir ein festes Blogger-Team auf (Roman-Autoren). Nimm den Hinweis bei ihnen auf.

  • Setze auf aktive Pressearbeit und werde aktiv in der Suche nach Vloggern und Podcastern (Sachbuchautoren). Du kannst die bitte in die Folgen aufnehmen.

Das ist Aufbau-Arbeit. Aber damit erstellst du dir ein System, das dir langfristig und regelmäßig authentische Rezensionen bringt. Ganz von alleine, ohne Geld reinstecken oder andere Menschen darum bitten zu müssen.

Die Anzahl der Rezensionen ist egal; die Regelmäßigkeit ist wichtiger. Wenn du mit 40 Rezensionen startest und dann innerhalb von 6 Monaten keine Rezensionen auf deiner Buchseite hast, wirkt das seltsamer als wenn du mit zwei startest und jede Woche eine neue hinzukommt. Man weiß als Leser, “dass das Buch noch gelesen wird” und das schafft automatisch Vertrauen in das Buch.

Abkürzungen und Fakes sind keine Marketing-Strategie. Sie werden es auch dann nicht, wenn es dir andere Menschen sagen.

Dein Marketing muss so gut sein, dass Leser das Buch von sich aus kaufen, lesen und rezensieren. Dann hast du ein starkes Fundament gelegt. Lies dazu gerne mehr im Beitrag zur Buchmarketing-Pyramide.

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