Negatives Buchmarketing vermeiden - es verbaut Buchverkäufe

Wie vermeide ich negatives Buchmarketing?

Dieses Jahr habe ich bei einigen Autoren, die sich bei mir in den Erstgesprächen Beratungen holen oder zu mir ins Coaching kommen interessanterweise gesehen: Im Marketing machen sie eigentlich alles richtig. Aber trotzdem verkaufen sie ihre Bücher im Internet nicht wie sie es sich wünschen. Als wir näher hingesehen haben, sind wir dem Grund auf die Schliche gekommen: Diese AutorInnen nutzen in ihrem Marketing negative Wörter und Wendungen und vertreiben die angelockten Leser gleich wieder.

Bei negativen Situationen hilft es zu überlegen, wie du deinen Lesern deine Angebote klarer machst. Denn negative Hinweise führen selten zu mehr Buchverkäufen.

Hier ein paar Beispiele:

Situation 1: Die vieldiskutierten Triggerwarnungen

Für ihr bereits veröffentlichtes Fantasy-Epos hat eine Autorin in den letzten Monaten mit meinem begleiteten Amazon KDP-Kurs gearbeitet. In den Kurs hat sie schon mit guten Covern gestartet und während des Kurses sehr ansprechende Klappentexte entwickelt. Daneben hat sie noch die Keywords bei allen Büchern gesetzt, auch die Autorenvita toll gestaltet und sie hatte auch schon Rezensionen auf dem Buch, die durchwegs positiv waren.

Eigentlich hat sie alles richtig gemacht und ihre Buchverkäufe hätten damit sehr gut funktionieren sollen.

Und dann ist sie mit dieser Situation ins Coaching gekommen:

  • Bei ihren Romanen verkauft sie bei Amazon nicht so viele Bücher wie sie sich wünscht.

Als wir uns die Situation näher angesehen haben, haben wir gesehen:

  • In das Vorwort ihrer Bücher hat sie eine Triggerwarnung aufgenommen - und dazu noch auf ihre Autoren-Webseite gezeigt.

Im Coaching hat sie mir erzählt, dass einige Leser mit manchen brutaleren Szenen nicht zurecht gekommen sind. Und deswegen hat sie die angesprochene Triggerwarnung letztendlich bei sich aufgenommen.

Was passiert hier auf der Leserreise?

Bei Amazon entdeckt der (über passende Keywords angelockte) neue Leser ansprechende Cover und Bücher mit sehr toll geschriebenen Klappentexten. Doch über die Triggerwarnung werden ihm diese tollen Bücher wieder ausgeredet.

Was tun, wenn einzelne Leser solche Kommentare machen? 

- Bemerkungen wie diese lassen sich als Hinweise (nicht als Triggerwarnung) in die Produktbeschreibung verweben und auf der Website als Hintergrundgeschichte zum Buch anführen. Damit haben alle Leser (positive) Klarheit über die Inhalte des Romans. (Eine Triggerwarnung würde ich dann empfehlen, wenn Leser solche Kommentare regelmäßig in den Rezensionen hinterlassen. Was bei dieser Autorin nicht der Fall war.)

Die Autorin hat nach dem Coaching eine Umfrage unter ihren Followern gemacht. 70% ihrer Fans sagten ihr, dass sie Triggerwarnungen nicht gut finden und nicht brauchen.

Situation 2: Erklären, was das Buch nicht ist

Vor kurzem hat uns eine Roman-Autorin im Autoren Club eine interessante Situation geschildert: Ihre Leser verstehen nicht, welche Bücher sie bei ihr bekommen. Sie fragte, ob sie denn in ihre Marketing-Texte einen Satz wie diesen hier einbauen sollte: "Mein Buch ist auf jeden Fall kein Romantasy".

Was passiert hier auf der Leserreise?

Der Leser kommt über passende Marketing-Beiträge und Keywords zu den Büchern der Autorin. Er sieht die Cover und liest die Klappentexte - damit bekommt er schon mal einen guten Eindruck, worum es sich hier handeln könnte. Doch dann wird ihm gesagt, was es nicht ist.

Aber es wird ihm nicht gesagt, um welches Genre es sich hier genau handelt.

Unklarheit ist kein guter Verkäufer.

Im Endeffekt kamen wir drauf, dass die Autorin ihre Leser im Klappentext auf die falsche Fährte lockte. Durch eine Aktualisierung des Klappentexts würden Leser das Genre eindeutig verstehen.

Was kann ich tun?

Vielleicht helfen dir diese Situation, dass du dir die Vermarktung deines Buchs aus dem Blickwinkel eines neuen Lesers ansiehst – und überlegst, was er dort entdeckt:

  • Gibt es irgendeinen Punkt, mit dem du ihm das Buch wieder ausredest? 

In den meisten Fällen kannst du negative Dinge klarer machen - Klarheit ist beim Verkaufen ein wichtiger Punkt!