Social Media-Marketing für introvertierte Buchautoren
Vor kurzem habe ich auf Social Media diesen Post einer Autorin gelesen:
Als introvertierte Autorin gehe ich nicht gerne auf Buchmessen, halte keine Lesungen und es gibt auch keine Fotos oder Videos, in denen man mich auf Social Media sieht. Nicht unbedingt das beste Marketing (um Leser für meine Bücher zu finden).
Von Buchautoren höre ich solche Dinge fast jeden Tag und ich möchte dir sagen:
Gerade für Introvertierte ist Social Media ideal!
Social Media wirkt auf den ersten Blick vielleicht wie der natürliche Feind introvertierter Buchautoren – laut, sichtbar, schnell. Aber:
1. Du kannst in Ruhe denken, bevor du etwas sagst
Anders als bei Live-Auftritten oder Gesprächen musst du nicht spontan reagieren. Du kannst formulieren, feilen, kürzen – genau so, wie du es beim Schreiben ohnehin schon machst.
Introvertierte denken tief – Social Media gibt ihnen die Bühne, es durchdacht zu tun.
2. Du entscheidest, wie viel du zeigst (und was nicht)
Kein Zwang, dein Gesicht zu zeigen, live zu gehen oder dein Leben auszubreiten. Du kannst rein über Text, Bilder, Stimmen, Geschichten oder Gedanken wirken.
Kontrolle ist für Introvertierte Gold – und auf Social Media hast du sie.
3. Du kannst leise wirken – aber stark
Introvertierte sind oft keine Rampensäue – aber sie treffen mit einem Satz ins Herz. Gerade auf Plattformen wie Threads, Instagram oder LinkedIn funktionieren kurze, starke Texte extrem gut.
Wenn du schreiben kannst, brauchst du keine Lautstärke – nur Klarheit.
4. Du baust Nähe auf – ohne Small Talk oder Menschenmengen
Du kannst Leser erreichen, berühren und binden – von deinem Schreibtisch aus. Keine Lesung, kein Messestand, kein Stress. Ein einzelner Post kann mehr bewegen als ein Abend mit 20 Leuten.
Verbindung ohne Erschöpfung – darum ist Social Media für introvertierte Buchautoren so toll!
5. Du kannst sichtbar werden – auf deine Weise
Introvertiert heißt nicht unsichtbar. Es heißt: gezielte Sichtbarkeit, wo es zählt. Social Media ist der Ort, an dem du in deinem Tempo, mit deinem Stil, mit deinen Stärken sichtbar wirst. Und genau die richtigen Leser anziehst.
Du brauchst keine Masse – du brauchst Resonanz.
Social Media als große Chance für introvertierte Buchautoren
Sehen wir uns in diesem Beitrag an, welche Möglichkeiten du als introvertierter Buchautor hast, auf Social Media Leser für deine Romane und Sachbücher zu finden.
Wenn introvertierte Autoren verstehen, dass Social Media kein Selbstdarstellungszirkus, sondern ein kreativer Raum für klare Gedanken, starke Texte und echte Verbindungen sein kann – dann wird es nicht nur erträglich, sondern richtig wirksam - und du wirst dich auf jeden einzelnen Post freuen! :)
Alternative #1: Threads als textbasierte Social Media-Seite nutzen
TikTok möchte mehrmals die Woche mit Kurzvideos gefüttert werden und hat Instagram und Facebook dazu getrieben, dass auch auf diesen Seiten die Kurzvideos das wichtigste Posting-Format sind. Videos sind nahbar, spürbar, miterlebbar und transportieren emotionale Inhalte irre.
Wer keine Videos machen möchte, kann als Alternative auf die textbasierte Social Media-Seite Threads umsteigen. Viele vergleichen Threads mit dem ehemaligen Twitter.
Welche Posting-Formate erlaubt Threads?
1. Textposts
Bis zu 500 Zeichen pro Beitrag
Emojis, Absätze, Hashtags und @-Mentions möglich
Ideal für kurze Gedanken, Zitate, Meinungen, Fragen, Mini-Storys
2. Bilder (bis zu 10 pro Post)
Einzelbilder oder Carousels (wie bei Instagram)
Funktionieren gut mit Text drübergelegt (z. B. Zitate, Impulse, kurze Tipps)
Auch faceless-Fotos oder Moodboards möglich
Bilder sind jedoch weniger erwünscht, denn Threads ist eher textbasiert.
3. Links
Webseiten, Blogartikel, Shoplinks, Amazon-Seiten usw. können direkt verlinkt werden
Der Link wird als Vorschau angezeigt (inkl. Titel und Bild, wenn verfügbar)
Gut für Buchverkäufe, Newsletter oder Landingpages
Was funktioniert gut auf Threads?
Meinungsstarke Statements
Authentische Einblicke („So schreibe ich Dialoge, die nicht flach sind“)
Wiedererkennbare Formate (z. B. „Buchgedanke des Tages“, „Ein Satz aus meinem Buch“)
Humor, Haltung, Haken
Es kann dir +10% mehr Leser und mehr bringen. Würdest du es nicht zumindest versuchen, wenn das möglich ist und in deiner Komfortzone liegt - dem Schreiben?
Hole dir hier das Workbook für Threads, um mit deinem Profil dort zu starten.
Alternative #2: Deine Stimme mehr als Superkraft nutzen
TikTok, Instagram und Facebook möchten mit Videos gefüttert werden.
Doch bei den Kurzvideos geht viel weniger darum, dass du dich auf den Videos selbst zeigst. Es geht vielmehr darum, dass die Videos den Lesern einen Einblick hinter die Kulissen und in deinen Autorenalltag geben.
Das bedeutet, dass du Videomaterial nutzen kannst, das genau diese Einblicke und deinen Alltag zeigt und mit deiner Stimme als gesprochene Voice Over einen sehr persönlichen Touch geben kannst. Durch deine Stimme gibst du deinen Posts eine sehr persönliche und wiedererkennbare Note. Und obwohl das viele im Reels-Zeitalter nicht glauben: Stimme schafft eine große Verbindung - wir erkennen z. B. nach einiger Zeit die Stimme von Podcast- und Radio-Sprechern wieder.
Beispiel 1:
Du nimmst ein kurzes Voiceover auf (z. B. ein starkes Zitat aus deinem Buch oder ein emotionaler Gedankengang).
Dazu zeigst du ein einfaches Standbild oder eine Textgrafik – z. B. mit Canva oder direkt in Instagram erstellt.
Stimme läuft, Bild bleibt ruhig. Fast wie ein Mini-Hörbuch-Schnipsel.
Beispiel 2:
Du sprichst in ruhigem Ton einen 30–60 Sekunden Impuls ein (eine Schreib-Erkenntnis, ein Aha-Moment, ein Mindset-Shift).
Im Hintergrund läuft ein visuelles B-Roll-Video: z. B. Regen am Fenster, fliegende Buchseiten, Schreibmaschine.
Du blendest begleitend 1–2 Textzeilen ein (optional).
Alternative #3: Bei Social Media faceless-Profile nutzen
Ein faceless Profil zeigt alles, was deine Gedanken, deine Stimmung und deine Bücher transportiert – aber nicht dich als Person im klassischen Sinne (kein Gesicht, keine Selfies, keine Videos mit dir drauf).
Stattdessen arbeitet es mit Atmosphäre, Symbolik, Sprache und Wiedererkennung.
Faceless heißt nicht anonym – es heißt: “Ich erzähle dir, wer ich bin, ohne dir zu zeigen, wie ich aussehe.“
Ein faceless Social-Media-Profil aufzubauen ist absolut machbar – und gerade für Autoren oft stilvoller, stimmiger und wirkungsvoller als Selfie-Content.
Viele Buchblogger im deutschsprachigen Raum haben diese faceless-Profile und feiern damit sehr große Erfolge. Im englischsprachigen Raum punkten viele Autoren unter Pseudonym bei ihren Lesern mit faceless-Profilen.
Was ein faceless Profil nicht zeigt:
Kein Gesicht: Keine Selfies, keine Porträtfotos, keine sprechenden Köpfe
Keine Live-Videos mit Kamera auf dich: Du kannst live gehen z. B. mit Kamera auf ein Notizbuch, dein Buch, ein dunkles Moodbild - nicht frontal auf dein Gesicht.
Kein Einblick in dein Privatleben (außer über Symbolik): Kein Essen, keine Familie, keine Urlaubsfotos – außer, sie dienen der Stimmung oder deinem Narrativ.
Kein Ich muss sichtbar sein um jeden Preis - stattdessen Ich wirke durch Inhalt, Stimmung, Sprache, Wiederholung
Mehr Tipps dazu findest du im Workbook Social Media für introvertierte Buchautoren, wo du hörst, wie du Leser für deine Bücher findest - ohne Reels oder Videos zu machen und ohne dein Gesicht zu zeigen.