5 Gründe, warum Facebook noch längst nicht tot ist

5 Gründe, warum Facebook noch längst nicht tot ist

“Facebook ist ja so viel toter als Instagram.” - Seltsamerweise kommt diese Aussage oft von Autoren, die auf Instagram und Facebook eine ähnlich hohe Anzahl an Abonnenten haben, aber in ihr Facebook-Marketing wesentlich weniger Zeit stecken als in das Marketing auf Instagram.

Ich kenne zwei Autorinnen, die auf Facebook viel mehr Erfolg haben als auf Instagram. Woran das liegt? - Sie stecken deutlich mehr Zeit und Arbeit in ihre Vermarktung über Facebook als in die über Instagram.

Und das bringt mich zum wichtigsten Punkt:

Jeder Social Media-Kanal kann dir helfen, deine Bücher zu vermarkten. Je mehr du dich mit ihm beschäftigst und seine Funktionen nutzt, desto besser geht dieser Plan auf.

(Lies zum Start auch gerne den Beitrag zu den 5 größten Fehlern auf Social Media-Seiten.)

Facebook ist noch längst nicht tot. Hier sind 5 Gründe, warum:

1. Facebook hat in Deutschland 31,9 Millionen User

Instagram hat in Deutschland nur 21 Millionen User. (Quellen: statistika.de und futurebiz.de)

Über den Werbeanzeigenmanager und die Interessensgruppen lässt sich bei Facebook als Beispiel sehen, wie viele Menschen sich in der Zielgruppe aus Wohnort, Alter und Geschlecht für “Krimis”, “Lesen” und “Bücher lesen” interessieren.

Sind das etwa wenig Menschen?

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Was hinter diesen Facebook-Zahlen steht: Wer sein Facebook-Profil für seine Leser aufbaut, findet garantiert Leser als Zielgruppe für seine Bücher.

Unter mehr als 19 Millionen Interessenten von “Krimis” werden sich sicherlich einige Krimi-Leser tummeln. ;)

Doch die meisten Autoren beschäftigen sich zu wenig damit, ihr Facebook-Profil für ihre Wunschleser aufzubereiten.

Was meine ich damit?

  • Einen ansprechenden Header gestalten (Trailer oder Buch im Header zeigen)

  • Die Infos und Story ausfüllen (wer bin ich genau, was mache ich, wo bekommt man meine Bücher?)

  • Ein Menü gestalten, das meine Bücher verkauft (Aktionsbutton auf das Ziel ausrichten, Menüaufbau auf das Ziel ausrichten, Veranstaltungen hinzunehmen, Shop aktivieren)

  • Im Feed und in den Stories Inhalte veröffentlichen, die meine Leser interessieren und die mir Reichweite bringen

  • Video- und Live-Video-Beiträge mit Inhalten zeigen, die meine Leser interessieren und die mir Reichweite bringen

2. Reichweite bei Facebook zu gewinnen ist nicht so shcwierig wie gedacht

Bei Facebook geht es darum, wie relevant die Beiträge für die Zielgruppe sind.

Wenn man es sich wie auf einer Party vorstellt, werden die Überlegungen zu den Inhalten einfacher: Was möchte ein Gast über dich und deine Bücher wissen? Mögliche Beispiele:

  • Das Genre/Thema und dein Warum

  • Der Inhalt (Figuren, Plot, Thema, besondere Kapitel,...)

  • Die Entstehungsgeschichte

  • Besondere Themen, die du einarbeitest (Figur X ist deswegen so, weil...; Thema X ist deswegen so wichtig, weil...)

  • Blick hinter die Kulissen: Wie arbeitest du? Wo arbeitest du? Wie organisierst du dich? Wie bist du Autor geworden? Was liest du selbst gerne? Wer inspiriert dich?

  • Infos zu dir: Wer bist du? Was ist an dir besonders? Was magst nicht? Was bereitet dir Schwierigkeiten? Was magst du an deinem Genre/Thema nicht? Welcher Glaubenssatz nervt dich?

Und natürlich wirfst du diese Dinge nicht einfach so in den Raum. Auf einer Party wäre das auch merkwürdig. Am Ende kannst du den Followern eine Frage stellen, zum Kommentieren einladen oder zu einer Handlung auffordern: “Lies mein neues Buch hier”.

Die Insights zeigen dir, welche Beiträge bisher am besten angekommen sind. Wie oft hast du dir diese schon angesehen und ausgewertet? (Das macht bei Instagram übrigens auch fast niemand. Man sieht es daran, dass der Feed sich nie ändert, sondern weiterhin die selbe Art von Beiträgen gepostet wird, ohne dass mehr Follower liken oder kommentieren.)

Mit diesen Insights kannst du deine zukünftigen Beiträge gestalten und mehr Leser als vorher erreichen.

Dinge, die du tun kannst, um deine Reichweite zu erhöhen:

  • Beiträge für deine Wunschleser erstellen und andere Profile verlinken (Gastbeiträge, Rezensionen anderer Bücher, Kooperationen, Empfehlungen)

  • Veranstaltungen veröffentlichen und regelmäßig in ihnen posten, Co-Organisatoren einladen (Interviews, Live-Lesungen, Kooperationen)

  • Pressestimmen, Blogger-Rezensionen und andere Stimmen posten und ihre Profile verlinken

Was verstehen manche Autoren darunter? Sie verlinken das Restaurant, wo sie mit ihrer Familie das letzte Mal gegessen haben. Was damit passiert? Alle Menschen, die diesem Restaurant folgen, sehen den Beitrag des Autors. Ob da Leser darunter sind bezweifle ich. Besser die Blogger-Rezension zum Buch verlinken und den Namen des Bloggers erwähnen. Besser die Veranstaltung, an der du teilnimmst, verlinken und auf den Veranstalter hinweisen. So sieht die richtige Zielgruppe dein Profil und wird auf dich aufmerksam.

Diese Inhalte nicht nur einmal posten, sondern einige Male wiederholen.

Die Abonnenten des anderen Profils sehen deine Beiträge in ihren Suchen. Die Reichweite bleibt über die Zeit erhalten.

3. Facebook lässt sich besser personalisieren als Instagram

Wusstest du, dass du bei Facebook das Menü so anpassen kannst, wie du möchtest? Das geht bei einem kostenlosen Unternehmensprofil, das du dir in 5 Minuten erstellen kannst.

Wie solltest du dein Facebook-Profil ausrichten?

Nimm in das Menü unbedingt einen Shop und deine Veranstaltungen auf. Und wenn du möchtest, auch noch die Gruppen. So sorgst du dafür, dass die Besucher des Profils das Buch direkt über Facebook kaufen und deinen nächsten Veranstaltungen sehen können. (Wenn die Besucher ihnen folgen, schickt ihnen Facebook eine Erinnerung zur Veranstaltung. Instagram schickt hingegen nie eine Erinnerung an den Nutzer: Wer einen Beitrag abspeichert, muss ihn sich bei Instagram selbst in Erinnerung rufen.)

Im Vergleich zu Facebook lässt sich Instagram nicht personalisieren. Du musst mit den Vorgaben von Instagram arbeiten und das Standard-Layout aus Bio, Highlights, Feed, Stories und IGTV nutzen. Der Link in der Bio ist das einzige Element, wo du für Interaktion sorgen und auf die Buchkaufseite verlinken kannst. Bei den Veranstaltungen kannst du deine Events als Feed- und Story-Posts veröffentlichen. Wer sie speichert, muss sich selbst um eine Erinnerung kümmern.

Die wenigsten Facebook-Autorenprofile nutzen die Personalisierbarkeit von Facebook. Und damit vergeben sie viele Möglichkeiten, dass Besucher des Profils etwas machen: nämlich das Buch kaufen, an Veranstaltungen teilnehmen oder sich in Gruppen einbringen.

Die meisten Autorenprofile auf Facebook haben keinen Shop installiert. Wie sollen die Leser die Bücher auch kaufen, wenn sie diese Möglichkeit nicht aktivieren? Wer den Shop ins Menü aufnimmt, kann seine Bücher als Bilder mit der Beschreibung, den Preisen und der Bestellmöglichkeit angeben. Mit einem Link ist der Leser auf der Buchseite und kann das Buch kaufen.

Viele Autoren vergeben die Chance, auf Facebook auf ihre Veranstaltungen aufmerksam zu machen. Bei Facebook ist jede Veranstaltung ein neuer Eintrag und du kannst damit an Sichtbarkeit in dem Veranstaltungsort gewinnen. Selbst Online-Veranstaltungen lassen sich einstellen.

Gruppen lassen sich gut nutzen, wenn du schon länger in dem Genre schreibst, mehr als ein Buch veröffentlichst hast und dich besser mit deinen Lesern austauschen möchtest. Gruppen sind Arbeit, die man nicht unterschätzen sollte. ;) Durch die Gruppen lernst du die Wünsche und Vorstellungen deiner Leser besser kennen als in Kommentaren und Nachrichten auf Instagram.

4. Die Kommentare sind bei Facebook meist länger als bei Instagram

Hast du schon mal bemerkt, dass sich Facebook-Nutzer wesentlich mehr Zeit für Kommentare zu nehmen scheinen als auf Instagram? Woran das liegt, kann ich selbst nicht beantworten. Vielleicht nutzen mehr User den Kanal Facebook auf dem Desktop und schreiben dann längere Kommentare als in der Instagram-App, wo sie auf dem Smartphone tippen müssen.

Aus den Kommentaren deiner Community kannst du viel für dein Marketing lernen. Mit dem Input kannst du beispielsweise neue Inhalte für deine Posts und Beiträge entwickeln.

Wie meine ich das? Nehmen wir an, viele Leser schreiben, dass sie ein Charaktermerkmal einer Figur komisch finden oder einem Handlungsverlauf nicht besonders gut oder logisch finden. Sicherlich hast du dir etwas dabei gedacht, als du diese Dinge für dein Buch entwickelt hast. Erkläre es auf Facebook in einem Text- oder Video-Post.

Andere Leser mögen bei Sachbuchautoren schreiben, dass ihnen bestimmte Erklärungen oder Kapitel fehlen. Nimm sie in eine Neuauflage mit auf.

5. Mit Facebook-Ads erreichst du deine Leser

Viele Autoren schalten für ihre Bücher Werbung auf Facebook und Instagram. Oft sagen sie dann, dass sie bei Facebook mehr Ergebnisse erzielen als bei Instagram.

Die Werbung steuert man am besten aus dem Facebook-Werbeanzeigenmanager. Über diesen kannst du deine Anzeigen bei Facebook und/oder Instagram platzieren, die Zielgruppen gut targetieren und viele Insights in die Ergebnisse bekommen.

Das mag daran liegen, dass der Feed bei Facebook etwas freundlicher gestaltet ist als bei Instagram. Die Werbeanzeigen fallen besser auf als bei Instagram. Bei Instagram geht die Werbung mi quadratischen Feed etwas unter bzw. Geht sie auch unter, weil man mi Feed nach 5 bis 6 Posts schon die nächste Werbeanzeige präsentiert bekommt.

Bei Facebook sieht man die Kommentare der anderen User auch besser auf einen Blick.

Wie oft schlägt uns Facebook eigentlich vor, dass wir den einen Beitrag unbedingt über den “Bewerben”-Button bewerben sollen? Doch das ist die Möglichkeit, die am schlechtesten ist und ein Geldfresser, mit dem man nichts erreicht.

Gehen wir mal einen Schritt zurück: Facebook und Instagram sind Social Media-Seiten, die nach Interessen und Relevanz funktionieren.

Die Inhalte, die du erstellst, sind für eine bestimmte Zielgruppe interessant. Je besser du deine Inhalte auf diese Zielgruppe ausrichtest, desto eher wird die Zielgruppe darauf aufmerksam, sich mit ihnen beschäftigen und etwas damit tun.

Wie findet man zur Zielgruppe? Indem man darüber nachdenkt, wie ein Leser nach einem Buch wie einem in einer Buchhandlung fragen würde, welche Interessen und Berufe er hat, welches Geschlecht, welche Wohnorte. Am Anfang von Social Media-Nutzung steht also immer ein Wunschleserprofil.

Ads setzten genau auf das: Facebook spielt die Anzeigen an eine Zielgruppe aus, die du selbst bestimmst. Du bestimmst hier den Wohnort, das Alter, das Geschichte, das Targeting (Demografie, Interessen und Verhaltensweisen) und die Sprache. Du kannst sogar die Personen ausschließen, denen deine Seite schon gefällt. Warum solltest du auch für Werbung an Personen zahlen, die dich schon kennen?

Und jetzt die allesentscheidende Frage: Wie soll eine Werbeanzeige funktionieren, wenn du all das bestimmen sollst, aber nicht weißt, an wen du deine Bücher vermarkten willst? Facebook ist nur ein Tool, das dir hilft, deine Bücher sichtbarer zu machen. Du musst selbst darüber nachdenken und entscheiden, an wen genau du deine Bücher vermarkten willst. Deswegen führt nichts an einem Wunschleser-Profil vorbei. Ich kann dir garantieren, dass du keinen Erfolg haben wirst, wenn du diesen wichtigen Schritt auslässt. Denn dein lustiger Krimi aus Hamburg interessiert eben nicht alle Menschen. Aber wen du weißt, wer so einen Krimi lesen wird, dann wirst du mit deinen Inhalten und mit der Werbung alle Menschen erreichen, die genau auf so ein Buch große Lust haben!

Nehmen wir ein Beispiel: Dein lustiger Krimi spielt in Hamburg. Deswegen werden sich wahrscheinlich Leser aus Hamburg besonders darüber freuen. Erstelle deswegen eine Anzeige, die sich an diese Leser richtet. Eine zweite Version kannst du für alle Leser aus dem DACH-Raum machen, die bestimmte Merkmale haben. So kannst du vergleichen, welche Gruppe besser auf deine Anzeige reagiert.

Lies den Blog-Beitrag zu “Facebook - die komplette Anleitung für Autoren und Selbstverleger”.

Komm gerne in meine Facebook-Community, wenn du noch Fragen hast.


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